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Mein Leben gliedert sich in drei Abschnitte, die sich scharf gegeneinander abgrenzen. Zunächst ist da der erste, der glücklichste: Kindheit, Jugend, Studium, Kunstbegeisterung. Dann der zweite, der schwierigste: die Vertreibung aus Moskau, das Lager und die anschließende Verbannung. Und dann der dritte, der trostloseste: die Rückkehr in die "eigenen Kreisen", das beginnende Alter, Krankheiten, fehlende Beschäftigung außer in der Küche und keine Menschen, die mir nahe standen.
A. F. Wassiljewas "Mein Leben". Bestand des Museums der Internationalen Gesellschaft MEMORIAL, Moskau.
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1902 | Als Tochter eines Lehrers in Ulan-Ude geboren. | 1919 | Studium am Institut für Industriedesign in Omsk (Sibirien). | 1920 | Umzug nach Moskau. | 1929 | Absolventin der Staatlichen Meisterklassen für Kunst und Technik (Wchutemas), Moskau.
Im selben Jahr wird der Sohn Gai Protopopow geboren. | 1929 - 1938 | Arbeitet im Atelier des berühmten russischen Malers Dmitri Kardowski und nimmt an Ausstellungen teil.
Porträtmalerei, Gestaltungskunst. | 1938 | Verhaftung des Ehemannes Klawdi Protopopow, Verurteilung durch das Militärkollegium des Obersten Gerichtshofes wegen Mitgliedschaft in der Partei der Sozialrevolutionäre und Hinrichtung am 19.11.1939.
Anschließende Verhaftung A. Wassiljewas. Verurteilung durch den Sonderausschuss beim NKWD als Familienmitglied eines Vaterlandsverräters (TschSIR - so genannter Buchstabenparagraph) zu fünf Jahren Lagerhaft und weiteren drei Jahren Entzug der Bürgerrechte.
| 1938 - 1943 | Haftverbüßung im Lagergebiet Karaganda. Übernimmt künstlerische Arbeiten: fertigt auf Zeitungen großformatige Bilder an, zeichnet ihre Mitgefangenen, fertigt Dekorationen an. | 1943 - 1946 | Verbannung in das Gebiet Karaganda (Kasachstan). | 1946 - 1953 | Rückkehr aus der Verbannung, Fortsetzung der künstlerischen Tätigkeit. Endgültiger Umzug nach Moskau.
| 1956 | Rehabilitierung. | 1991 | Stirbt in Moskau. | |
Lagerhaft in | KARAGANDA-ITL |
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